Betriebsratsarbeiten in Zeiten der Corona-Pandemie

Sonderauswertung des Deutschen Betriebsrätepreises – Beispiele guter Praxis aus dem Jahr 2020

Das Projekt BETRIEBSRATSARBEIT IN ZEITEN DER CORONA-PANDEMIE hat den Deutschen Betriebsräte-Preis zum Gegenstand. Er ist eine Initiative der Zeitschrift „AiB Arbeitsrecht im Betrieb“, um den Einsatz von Betriebsräten für die Beschäftigten zu würdigen. Die Bewerbungen für den Betriebsrätepreis stammen aus Betrieben aller Branchen und Größen. Mit ihren Projekten dokumentieren die teilnehmenden Betriebsräte anschaulich ihre Arbeit in der Mitbestimmungspraxis und die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Die eingereichten Projekte werden oftmals als Spiegelbild der aktuellen Themenschwerpunkte betriebsrätlichen Handelns betrachtet, sie vermitteln, welche Problemlagen aktuell in den Unternehmen vorliegen (Niewerth u.a., 2015: 34 ff.)1. Mit dem Ziel, Betriebsräte über die Ideen ihrer Kolleginnen und Kollegen zu informieren, zur Gestaltung eigener Mitbestimmungsprojekte und zur Teilhabe an innovativen Vorhaben zu motivieren, hat sich der im Jahr 2009 erstmals vergebene Deutsche Betriebsräte-Preis als Plattform des Austauschs und der Orientierung etabliert [www.betriebsraetetag.de].

Ziel des Projektes ist es, Betriebs- und Aufsichtsräten anderer Unternehmen Handlungs- und Orientierungshilfen in Form von erfolgreichen Projektbeispielen aufzuzeigen. Seit rund einem Jahr ist das gesellschaftliche Leben durch die Corona-Pandemie geprägt. Die Arbeitswelt musste angesichts rapide steigender Infektionszahlen schnell reagieren: Über Nacht wurden Beschäftigte ins Home-Office geschickt, Schichtpläne zum Infektionsschutz umgeschrieben und Hygienekonzepte entwickelt. Betriebsräte, als Interessenvertretung der Beschäftigten, waren in dieser Zeit besonders gefordert. Sie haben die Umstellung der Arbeitsorganisation maßgeblich mitgetragen und im Sinne der Beschäftigten gestaltet. Dabei musste sich die Arbeitsorganisation der Betriebsräte selbst an die neue Situation anpassen, denn als zentrales Unternehmensorgan muss eine Reaktions- und Beschlussfähigkeit jeder Zeit gewährleitet sein. Schnelle Hilfe kam durch eine Gesetzesänderung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales: Beschlussfassungen können seitdem auch in Videokonferenzen verabschiedet werden. Doch wie genau organisieren Betriebsräte ihre Arbeit unter den Bedingungen der Corona-Pandemie? Welche Veränderungen sind in der Betriebsratsarbeit festzustellen? Wie werden die Kommunikation und der Austausch mit den Beschäftigten bewahrt? Wie organisieren Betriebsräte ihre Arbeit, um die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie im Unternehmen zu gestalten? Wie werden Bedingungen der Einflussnahme sichergestellt?

Laufzeit:
05/2021 bis 11/2021

Förderung:
Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Projektverantwortung:
Dr. Claudia Niewerth

Projektmitarbeit:
Julia Massolle


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